Andrew Molles
(1907 - 1975)
“Die retrospektive, inzwischen historische Sicht, aus der man heute dem Werk von Andrew Molles mit Interesse begegnet, verstärkt vor allem unter Berücksichtigung der außerordentlichen Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit seines Oeuvres die ungewöhnliche Position des Künstlers. Bezogen auf Informel und Abstrakten Expressionismus nimmt Molles zweifellos im europäischen Kontext eine Sonderstellung ein. Er besaß ein ungestümes, auf neue Erfahrungen und Entdeckungen gerichtetes Verhältnis zur Malerei. Andrew Molles liebte die Veränderung und den – von vielen rigoros abgelehnten oder mit Skepsis betrachteten – stilistischen Wandel, für den es freilich in der neuen Kunstgeschichte durchaus prominente Beispiele, etwa bei Picasso und Mondrian, gibt.“
Peter Baum, 2004
„Wie so oft in der Kunstgeschichte zeigt sich, dass die Generation der Enkel wieder Interesse an den Großvätern findet. Es erscheint mir daher als logisch, wenn auch Andrew Molles neu entdeckt wird und seinem Werk die längst fällige Anerkennung zuteil wird.“
Wolfgang Hilger, 2004
Andrew Molles war ein Maler, der seinen künstlerischen Weg als ein von Neugierde vorangetriebenes visionäres Experiment verstand. Aus dieser Einstellung heraus bekannte er sich dezidiert zu Wechsel und Veränderung und wurde so ein exponierter Vertreter jener Gruppe von Künstlern, für die ein permanentes Abhandeln immer gleicher Bildideen nicht künstlerische Konsequenz, sondern künstlerische Selbstaufgabe bedeutete.“
Manfred M. Lang, 1992
Der Künstler wurde 2004 mit einer Personalausstellung in der Kunsthalle Krems gewürdigt. Wir freuen uns, dass wir den Nachlass und auch die Urheberrechte des Malers übernehmen durften und daher ständig eine große Auswahl an Werken in unserer Galerie anbieten können.
Biografie
1907
am 11. April in Middletown, Kalifornien geboren. Vater John A. Molles, Apotheker, Mutter Susan C. geb. Devening, Hausfrau. Der Großvater Andrew Molles war gebürtiger Schweizer (Flums, St. Gallen) und kam 1848 in die Vereinigten Staaten
1926
Diploma of Graduation San Bernardino High School
1929 bis 1934
Studium an der Sorbonne, Ecole des Hautes-Etudes Sociales (Philosophie, Literatur, Journalistik)
1935 bis 1955
Da ihn das Schreiben von Novellen, Essays und Kritiken letztlich nicht befriedigte und zudem nicht einträglich genug war, arbeitete Molles in Kalifornien unter anderem als Eisenbahnarbeiter, Möbeltischler oder Landvermesser
1953 bis 1954
Studium der Malerei an der Kunstschule Ida Abbey, Los Angeles, Kalifornien
1955 bis 1975
Aufenthalt in Österreich (Wien, dann Rohrau, NÖ)
1957 bis 1958
Gasthörer an der Akademie der Bildenden Künste, Wien - Prof. Josef Dobrowsky
Besuch der Schule des Sehens von O. Kokoschka, Salzburg
1963
Mitglied Künstlerbund Graz
1971
Mitglied Vereinigung Bildender Künstler Wiener Secession
1975
am 1. Juni in Rohrau, Niederösterreich gestorben
Bestattet: Urnenhain des Friedhofs Bruck/Leitha
Einzelausstellungen (Auswahl)
1958
Österreichische Staatsdruckerei, Wien
1959
Ash Grove Gallery, Los Angeles, Kalifornien
1961
Galerie im Konzerthaus, Wien
1962
Amerika Haus, Wien
1963
Frankfurt Kunstkabinett, Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt
1965
Galerie nächst St. Stephan, Wien
1969
Galerie im Griechenbeisl, Wien
1970
Carlin Galleries, Fort Worth, Texas
Haus am Lützowplatz, Berlin
1976
Secession Wien (Gedächtnisausstellung)
1978
Carlin Galleries, Fort Worth, Texas
1981
Neue Galerie der Stadt Linz
Modern Art Galerie, NÖ Landesmuseum, Wien
1982
Galerie Anif/Galerie Salis, Salzburg
1984
Künstlerzentrum Schloss Parz, OÖ
1985
Künstlerzentrum Schloss Parz, OÖ
1987
Galerie Cajetan Grill, Wien
1988
Galerie Altnöder, Salzburg
1989
Künstlerzentrum Schloss Parz, OÖ
Galerie Eugen Lendl, Graz
1990
Museum Bochum
Künstlerzentrum Schloss Parz
1991
Galerie Altnöder, Salzburg
Galerie Lang, Wien
Künstlerzentrum Schloss Parz, OÖ
Galerie Lea Gredt, Luxemburg
BKH Fine Art Gallery, Bel-air, Kalifornien
1992
Galerie Eugen Lendl, Graz
Dorotheum, Wien/Galerie Lang, Wien
1993
Kunstforum beim Rathaus, Hallein
Künstlerzentrum Schloss Parz, OÖ
1994
Künstlerzentrum Schloss Parz, OÖ
Galerie Altnöder, Salzburg
1995
Künstlerzentrum Schloss Parz, OÖ
1996
Künstlerzentrum Schloss Parz, OÖ
2004
Kunsthalle Krems, NÖ
Galerie Kopriva Krems, NÖ
2005
Galerie Altnöder, Salzburg
Galerie Leonhard, Graz
2015
Viennafair, Wien
2018
Art Austria, Palais Liechtenstein, Wien
Galerie Kopriva, Krems
Werke in Besitz von
Leopold Museum, Wien
Lentos-Museum, Linz
Mumok, Wien
Burgenländische Landesgalerie, Eisenstadt
Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten
Neue Galerie Joanneum, Graz
Art Center, Sioux City, Iowa
sowie in zahlreichen Sammlungen in Europa und US
und anderen
© Bildrecht, Wien - Manfred Kopriva, Krems